Die PurPocket macht Schlagzeilen in der Sindelfinger Zeitung

Die wandelbare Drei-in-Eins-Tasche
Von Inka Gösmann
Das mühselige Umziehen unter einem Handtuch am Strand ging Kathinka Dapper ganz schön auf den Geist. Deshalb hat die Weil im Schönbucherin eine Tasche erfunden, die Liegetuch, Umkleidekabine und Strandtasche zugleich ist.
Auf den ersten Blick ist es eine ganz normale Tasche. Auf den zweiten Blick sieht man, dass sie alles besitzt, was eine Frau braucht: ein schickes Design, genügend Stauraum und viele kleine Fächer für Handy, Schlüssel und Co. Doch erst auf den dritten Blick wird klar, dass es sich bei diesem Modell nicht um einen normalen Shopper handelt. „PurPocket“ nennt sich das gute Stück – und ruckzuck verwandelt sich das Wunderding von der Tasche zur mobilen Umkleidekabine.
Die Idee kam Kathinka Dapper im Sommerurlaub. „Das Umziehen am Strand war immer sehr unschick, und die Umkleidekabinen an öffentlichen Stränden finde ich eklig“, sagt sie. Die Drei-in-Eins-Tasche hatte sie sofort im Kopf, sagt die Erfinderin. Dabei war ihr wichtig: Die Umkleidekabine soll kein zusätzliches Gepäck darstellen, nicht über den Kopf angezogen werden und damit die Frisur zerstören, viel Armfreiheit bieten und nicht zuletzt modisch zum Sommerkleid passen.
Die Geistesblitze haben bei Kathinka Dapper System: Vor einem Jahr gründete sie das Innovationsforum Deutschland. Dort haben Frauen die Möglichkeit ihre Ideen umzusetzen. „Männer würden wir auch nicht vertreiben“, schränkt sie gleich ein. Von der Produktion über das Patent bis hin zur Vermarktung begleitet das Team die Erfinderinnen.
Als das Innovationsforum ein Vorzeigeobjekt suchte, um zu zeigen, was es drauf hat, setzte Kathinka Dapper die Idee von der wunderbaren Wandeltasche in die Tat um. Der Weg: Musterungen, Stoffauswahl, Prototypen, Korrekturen, Materialbestimmung und schließlich die Produktion einschließlich Werbung für die limitierte Tasche.
Auf Grund der hohen Nachfrage soll die Kollektion in etwa einem Monat auf 14 Designs erweitert werden. Doch damit ist nicht Schluss: „Als Nächstes möchte ich ein weiteres, komplexeres Modell entwerfen“, so Kathinka Dapper.
Die 52-Jährige bezeichnet sich selbst als Vollblutunternehmerin. Stewardess, TV-Moderatorin, Eventplanerin und Gründerin eines Waldkindergartens stehen in ihrem Lebenslauf. „Auf jeden Fall möchte ich noch ein Buch mit Aufwachgeschichten schreiben“, sagt sie. Volle Konzentration gilt jetzt aber den Erfindungen. In den letzten Jahren hat sie es bereits zu fünf Schutzrechten gebracht – und einmal sogar zum europäischen Patent.